schwäbischer Hefezopf mit Variation

Hefezopf ist hier bei uns ein sehr beliebtes Gebäck, vor allem fürs Wochenende, da er auch am zweiten Tag noch ganz akzeptabel schmeckt und nicht zu trocken ist. Gebacken wurde er schon in vielen Varianten, aber dieses Rezept hat sich bewährt. Das praktische daran ist, das man keine Eireste übrig hat wie in den meisten Rezepten, bei denen die Oberfläche noch mit Eigelb bestrichen wird. Die sparsame schwäbische Hausfrau schmeisst das Eiklar einfach mit in den Hefeteig. Durch das lange Kneten wird der ferige Zopf fein faserig (wie vom Bäcker).

In unserer Region wird Hefegebäck oft als Gebildegebäck bei Bäckern angeboten. So wie demnächst an Palmsonntag als Palmbrezel, als Weckmänner vor Weihnachten, usw.. 
Und als sehr evangelisch geprägte Region findet man "Kranzbrot" auf jedem Leichenschmaus. 

Man kann auch aus diesem Teig sehr gut Brezeln oder ähnliches formen. Die Menge ist riesig, man bekommt 2 große Zöpfe heraus, deshalb gibt es auch Spielraum zum mit Füllungen, Belag,... zu experimentieren. So ist dann für jeden Geschmack etwas dabei. Oder man kann einen der Zöpfe einfach einfrieren. Das funktioniert sehr gut, er kommt wie frisch aus dem Tiefkühler.



Hier kommt dann auch unsere Lieblingsvariante mit: Zupfzopf, hier in Form eines "Zupfschuedis" als erstes Mal geklaut. Dabei wird der Teig mit Butter bestrichen und einer Gewürzmischung oder einfach nur Zimt und Zucker gefüllt und gestapelt in einer Kastenform gebacken.



Schwäbischer Hefezopf

1 kg Mehl (Type 550) 
1 Würfel Hefe
500 ml Milch, lauwarm
100 g Zucker
150 g weiche Butter
15 g Salz
1 Ei 
1 Eiweiss
ca. 30 ml Zitronensaft, etwas abgeriebene Zitronenschale oder anderes als leichter Aromageber (Orangenschale, einige Tropfen Bittermandelöl,...)

1 Eigelb, verquirlt, zum Bestreichen 
Hagelzucker und Mandelstifte zum Betsreuen

für die Variante (reicht für die halbe Teigmenge):
50 g sehr weiche Butter
50 g Zucker 
20 g Melasse/Zuckerrübensirup  (oder statt Zucker und Melasse insgesamt 70 g                                                brauner Zucker)
2 TL Zimt  oder Lebkuchengewürz


Für den Teig alle Zutaten in eine große Schüssel geben, dazu die Hefe zerbröckeln und die Butter kleinschneiden. Mit dem Handrührgerät oder von Hand sehr lange zu einem geschmeidigen Teig verkneten (dauert von Hand ca. 10 min, mit Rührgerät ca. 5). Der Teig darf nicht mehr klebrig sein. Geht natürlich auch in einer ausreichend großen und starken Küchenmaschine, meine hat aber nicht genug Muckis.
Den Teig abdecken und 2 h gehen lassen. Kurz durchkneten und halbieren. Die eine Hälfte nochmals in drei gleich große Stücke teilen (für den Zopf). 
Nochmals zudecken und 10 min ruhen lassen.
Die kleinen Stücke zuerst zu Kugeln, dann zu langen Strängen formen und zu einem Zopf flechten (ich flechte meistens von der Mitte aus, dan kann man die Enden schöner formen).
Auf ein Blech legen und zudecken.
Für die Variante den Teig wie im oben angegeben Link behandeln (ausrollen, mit Butter betreichen, Gewürz-Zuckermischung aufstreuen. Dann in 6 Streifen schneiden, die aufeinander gestapelt werden und diesen Stapel wieder in 5 kleinere Stücke schneiden. Diese Stücke dann aufrecht in eine gefettete Kastenform stellen, so daß man viele kleine Scheiben sieht). Ebenfalls zudecken.

Beides nochmals 30 min gehen lassen.
In der Zwischenzeit Ofen auf 200°C vorheizen.

Zopf mit Eigelb bestreichen. Hagelzucker und Mandelstifte aufstreuen.
In den heißen Ofen stellen und die Temperatur auf 180°C herunterdrehen. Den Zopf ca. 30 min backen (wenn er ziemlich lang und dünn ist, wenn er etwas dicker geworden ist, braucht er ca. 40 min.)
Der Zupfzopf kann in der Zwischenzeit noch länger gehen, es schadet im nichts (wenn es sehr warm ist ggf. in den Kühlschrank stellen) und genauso backen, allerdings braucht er mindestens 40 min.

Ich hoffe, Euch schmeckts